Licht und Schatten
Die App bietet einige nützliche Funktionen, weist jedoch gravierende Schwächen auf, die essenziell sind. Positive Aspekte: • Übersichtliche Verwaltung von Verträgen und persönlichen Daten. • Umzugsmeldung direkt über die App möglich. • Hilfreiche Hinweise und Tipps zum Energiesparen. Negative Aspekte: Ein großer Kritikpunkt betrifft die Darstellung von Verbrauch, Prognosen und Abschlägen. Die App vermittelt den Eindruck, dass man seine Energiekosten selbstständig verwalten kann, doch das ist irreführend – und wird durch einen einfachen psychologischen Trick erreicht. Ein Beispiel aus meiner Erfahrung: Meine Heizsaison startet im September. Nach Eingabe meines Zählerstands zeigte die App eine mögliche Nachzahlung von bis zu 499 € an – in roter Schrift mit der Warnung „Ohoh…“ (Rot steht für Gefahr). Gleichzeitig wurde mir vorgeschlagen, den Abschlag auf 210 € zu erhöhen, um alles wieder in den „grünen Bereich“ (grün = Sicherheit) zu bringen. Das Problem: Während der Heizsaison zahlt man dann hohe Abschläge, obwohl in den folgenden Sommermonaten der Verbrauch erheblich sinkt. Zwar kann man am Ende mit einer Rückzahlung rechnen, aber bis dahin hat man bereits hohe Beträge gezahlt – oft auf Kosten anderer Ausgaben oder sogar mit einer Verschuldung. Diese Mechanik scheint vor allem dazu zu dienen, die Umsätze der Anbieter in der Heizperiode zu maximieren. Mein Ansatz: Ich ignoriere diese Warnungen und lasse meinen Abschlag unverändert, weil ich meinen Verbrauch genau kenne. Das gelingt dank moderner Technik wie einer Verbrauchsanzeige, einer effizienten Heizkurve und einem durchdachten Heiz-Management. Eine nachhaltige Entwicklung erfordert smarte Tools und Eigenverantwortung – nicht blindes Vertrauen in die App-Vorschläge. Weitere Schwächen der App: • Die Prognose-Funktion liefert auch nach drei Jahren keine verlässlichen Daten, obwohl ich regelmäßig Zählerstände scanne. Es heißt oft, die Daten seien ungenau. • Das Scannen der Zählerstände funktioniert schlecht, oft ist eine manuelle Eingabe nötig. • Beim Wechsel zwischen Strom und Gas werden falsche Werte angezeigt, was nur durch Neustart der App behoben werden kann. Fazit: Ein gutes Heiz-Management beginnt beim Nutzer selbst, nicht bei einer App, die in erster Linie auf Gewinnmaximierung ausgerichtet ist. Trotz einiger nützlicher Funktionen sind die genannten Schwächen erheblich und sollten dringend behoben werden.